


Am Brunnen vor dem Tore*
Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt’ in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
So manches liebe Wort;
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immer fort.
Da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt’ in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
So manches liebe Wort;
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immer fort.
Ich mußt’ auch heute wandern
Vorbei in tiefer Nacht,
Da hab’ ich noch im Dunkel
Die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
Hier findst Du Deine Ruh’!
Vorbei in tiefer Nacht,
Da hab’ ich noch im Dunkel
Die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
Hier findst Du Deine Ruh’!
Die kalten Winde bliesen
Mir grad’ in’s Angesicht;
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
Entfernt von jenem Ort,
Und immer hör’ ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
Mir grad’ in’s Angesicht;
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
Entfernt von jenem Ort,
Und immer hör’ ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
*Text: Willhelm Müller
Musik: Franz Schubert
Musik: Franz Schubert

Geschichte:
Das Gedicht wurde erstmals 1823 unter dem Titel „Der Lindenbaum“ veröffentlicht. Der Pfarrer Martin Dippel und dessen Nachfolger Hugo Klepsch haben dokumentiert, dass Wilhelm Müller auf seinen Reisen Anfang der 19. Jahrhunderts Station in Allendorf an der Werra gemacht und inspiriert durch den dortigen Brunnen vor dem Steintor das Gedicht im Schatten der Linde geschrieben habe.
Franz Schubert komponierte sein volkstümlich gewordenes Lied im Jahre 1827 nach diesem Text von Wilhelm Müller der durch dieses Motiv von Brunnen und Linde zu seinem Gedicht angeregt wurde.
Der Brunnen stammt vermutlich aus der Zeit um 1218 als Allendorf an der Werra die Stadtrechte verliehen bekam.
Damals war Allendorf bereits über 450 Jahr alt, die Salzquellen von Sooden waren bereits um 776 urkundlich erwähnt, 1929 haben sich Sooden und Allendorf als Kur und Badeort Bad Sooden-Allendorf zusammengeschlossen.
1912 ist die damals 600 Jahre alte Linde einem Sturm zum Opfer gefallen. Der 100-ste Geburtstag der damals neu gepflanzten Linde wurde am 21.Juni 2015 in Bad Sooden-Allendorf gebührend gefeiert.
In den 90er Jahren des 20ten Jahrhunderts wurde ein weiterer Brunnen innerhalb der Stadtmauern also hinter dem Steintor eindeckt. Die Annahme, dass es sich dabei um den richtigen Brunnen vor dem Tore handele, hat sich jedoch zerstreut.
Quelle: Gedenktafel an der Rückseite des Brunnen; Webseite der Stadt Bad Sooden-Allendorf (www.bad-sooden-allendorf.de), Volksmund und Jugenderinnerung.


Generationen von Wanderern erquicken sich an seinem frischen weichen Wasser und erholen sich nach langer Wanderung seit über 800 Jahren.

Der Diebesturm:
Nachdem die Stadtmauer ihre Bedeutung zur Verteidigung der Stadt
verloren hat, wurden im Ostturm Diebe eingsperrt.

Panorama Blick vom Diebesturm; wie oft finden Sie den Lindenbaum ?